Sunday, December 30, 2007

[M] Eine Venedig-Reise zum Jahreswechsel: Kay von Aspern



Venice. Schon der Name weckt Fernweh und lässt die Fantasie auf Reisen gehen. Schon länger träume ich davon, wieder einmal nach Venedig zu reisen. Vor allem, nachdem die vorige Reise noch rein beruflich fokussiert und daher kaum fotografisch begleitet war.

Zum Jahreswechsel habe ich mir nun eine kleine Venedig-Reise "gegönnt". AUGEN-BLICK-lich. Mit ganz anderen Perspektiven, als man sie sonst klassisch von Venedig kennt. "Reiseveranstalter" war ein Fotograf, dessen Dailylife-Fotografie ich schon lange mag: Kay von Aspern. Der Reisepreis ? Nur ein wenig Zeit. Wer mitreisen kann ? Jeder. Hier.

Viel Vergnügen !!

©Copyright by Liz Collet

La Luce serale

Venezianisches Abendlicht



Thursday, October 11, 2007

Liz'chens Büchersofa: Spitzenkräfte

Zu "Kunststimmen gegen Armut":

Mehr dazu bei:
Liz'chens Büchersofa: Spitzenkräfte













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Thursday, September 20, 2007

Wein ist Poesie in Flaschen....

..sagte Robert Louis Balfour Stevenson. Hätte er Ellens - Elke Lehnerts - Bilder kennengelernt, wäre das Zitat vielleicht erweitert worden: Der Wein ist Poesie in Flaschen, Trauben sind Ellens Poesie in Bildern.
Allerdings würde man damit dem fotografischen Spektrum von Ellen nicht wirklich gerecht, das weit über die Trauben aus ihrem Eigenanbau, über die Bilder der Weinberge vor allem im "Herbst" hinausgeht. Wie eine Reihe von aus der Menge heraus auffallender - zumindest mir und meinem laienhaften Auge sehr aufgefallener - Fotografen, bin ich auch auf Ellen durch die Fotocommunity aufmerksam geworden, der ich selbst seit 27. 9. 2004 angehöre. Vor einer Mitgliedschaft kann dort nur "gewarnt" werden - wer mal drin ist, kommt nicht mehr raus und schlimmer noch: WILL nicht mehr raus. Eine der daran Mitschuldigen ist Ellen. Aber ungeachtet des Anscheins schlimmster Suchtgefährdung muss ebenso konzediert werden, dass die Arbeit - wenn man es so nennen kann, weil man laufend an sich arbeitet, um besser zu werden - mit der Kamera seither zu denjenigen steten Bestandteilen meines Tages gehört, die ein ausgesprochen erholsames Wellnessgefühl auslösen, das keinerlei Nebenwirkungen besitzt. Man entscheide daher selbst, ob man das Suchtrisiko ebenfalls probehalber und als free member oder dauerhaft in Kauf nehmen will...aber das nur en passant...Zurück zu Ellen.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es ein Tag gewesen sein könnte, an dem ich "keine Lust zum Fotografieren" hatte, als ich das erste ihrer Bilder entdeckte. Nach oben Erwähntem über Suchtgefahren bei Nutzung der Kamera und auch der FC ist das fast unwahrscheinlich. Aber "Der Nebel lichtet sich ...." vielleicht auch über diese Frage nicht mehr letztgültig, welches das erste Bild und der Zeitpunkt waren, als ich sie zu meinen "Abos" setzte, die ich seit langem beobachte. Schuld war - vermutlich dann doch - Othello. Und dass dieser eine seltsame Freundschaft pflegte, die Ellen in mehreren Kapiteln anschaulich erzählte. Meist noch vor dem ersten "Morgenlicht" - während ich ab ca 5 Uhr beim unerlässlichen 5stöckigen Espresso die ersten Posteingänge bearbeite, Bilder in die Agenturen lade oder für diese bearbeite, dazwischen pünktlich für 6.30 Uhr das Frühstück "per il mio tesoro" richte und anderes - klicke ich mich durch den täglichen Upload neuer Bilder, zu denen täglich auch eines von Ellen gehört. Man kann fast die Uhr danach stellen, fast immer ist das dann so gegen 7 Uhr (und nebenbei ist das auch immer ein "memento", ob mein Figlio auch rechtzeitig das Haus verlässt, also in der Tat wie ein Uhrwerk als Nebeneffekt). Kurz bevor ich dann den Foto-Schreibtisch eintausche gegen den im Office ein Zimmer weiter, an dem dann die §§ Schubbserei ihren Tribut fordert. So begleiten mich ihre Bilder und Stimmungen nicht selten als "letzter"hängenbleibender Eindruck kurz vor dem offline-Gehen mit durch den Vormittag. Auch wenn es dabei Tage mit "Wetter wie im April" sind, haben sie ihre eigene nachdrückliche Intensität, die nach"hallen", wenn man einen solchen akkustischen Ausdruck für derlei Augeschmauserl überhaupt treffend verwenden kann.
Sind es während der Weinlese wahre "Herbstexplosionen", die sich im goldenwarmen Licht von September und Oktober bei ihr widerspiegeln, könnte man sie um den "Blick aus ihrem Fenster" manches Mal beneiden. Wenngleich manche nicht ganz so früh und bei nicht immer wirklich heimeligen, wenn auch stimmungsvollen Wetterlagen dann hinausgehen würden, "bevor morgens die Lese beginnt". Dass sie es tut, ermöglicht den Genuss der Betrachter ihres Portofolios. Zum Glück. Und erfreulicherweise beweist sie dabei nachgerade Unwetter-Unerschrockenheit: "Das Loch im Gewitter" ist eben ohne (Un)Wetterfestigkeit nicht einzufangen. "Tut mir echt leid"...aber genau solche Stimmungsmonumente machen eine ihrer besonderen Merkmale in ihrer Collection aus. Ein anderes waren - per se sehenswert und für mich als traumhaft schöne rekapitulierte Mosaikstücke einer eigenen Reise nach Portugal (leider noch ohne meine nunmehrige geliebte DSLR) - ihre Bilder aus Portugal.
Unnachahmlich aber die Ergebnisse, wenn sie buchstäblich bis zum "Sundown" unterwegs ist, um zwischen "Felder, Wiesen und Himmel" unter gigantischer "Wolkenwand" ...ihren "Weg" zu suchen, der sie zu neuen "Rollen, Rollen, Rollen" führt bis hin zu "Rollen (Nr) 2007". Keine Filmrollen, sie arbeitet ja nicht "analog", sondern digital mit 20 D als zweitem "Rollensammler" beim virtuos choreographierten "Tanz der Rollen" zusammen. Keine Filmrollen vor der Kamera anderer. Rollen vor ihrer Kamera. ....... die alle ihre Handschrift tragen, schon im thumb erkennbar. Auch ausserordentliche Fotografen kommen im "Auf und ab und auf und ab und auf und ....." nicht ohne Fehlschläge durch - ein leider ganz offenkundig untauglicher Versuch war wohl nur durch ihr mitfühlend tierliebes Herz zu erklären, als sie in Mittäterschaft mit ihrem Komplizen versuchte, eine Art optischer Täuschung des Publikums zu verursachen, um die Genusstauglichkeit des Komplizen zu vertuschen und ihn vor allem vor seinen möglichen "roten Gefahren" in Sicherheit zu bringen. Straffreiheit kam ihr bei diesem Vergehen in erster Linie zugute, da es sich bei dem Komplizen völlig altersunabhängig um ein Lebewesen handelt, das nicht straffähig im Sinne des StGB ist. Derlei kleine und lässliche Sünden gleicht sie ohne weiteres durch ihre "Zufallstreffer" aus, die nicht weniger als ihre übrige Sammlung auch "nach dem Gewitter" bestens einschlagen. So dass man sicher sagen kann, dass sie ihre Bilder ohne jede "Hochstapelei" und sympathisch frei von jeglichem "Imponiergehabe" vielleicht bis in die "Wolkentürme" hoch baut, aber keine optischen blossen Luftschlösser. Und gar nicht glaubhaft ist die verschmitzte Behauptung, sie habe "mal wieder im Weinberg herumgelegen", wenn die "Weinlese" heute oder "morgen beginnt".
Dann ist es "eindeutig Herbst" und anstatt zu "Naschen" Weinlese angesagt und ....die Ernte des Augenschmauses, der "Sonnenenergie" wie das Licht in den Weinhängen und den süssen Trauben einfängt und festhält für die nasskalt werdenden Tage, an denen "keine Chance auf Sonne" in Sicht ist..
Doch auch dann ist sicher ein perfekter "Farbverlauf" bei Ellen zu entdecken. Es lohnt hineinzuklicken, auch in ihre weiteren Fotoblicke.

Man sieht sich ...............
;-)


© Copyright by Liz Collet

Friday, August 10, 2007

IN and OUT: Samstag, 11. August 2007, Ebersberg - ein kleiner feiner Insidertip

Holz ist ein einsilbiges Wort,

aber dahinter steckt eine Welt von Märchen und Wundern.

sagte Theodor Heuss.

Was mir dabei spontan einfällt, sind die Schnitzarbeiten meines Grossvaters, der bei kaum einem seiner Wege mit mir durch den Wald und in den Bergen ohne irgend ein Stück Holz, eine Wurzel heimkam, in der oder hinter deren Rinde er nicht irgendetwas sah, was sich für andere erst sichtbar erwies, nachdem er sich mit seinem Schnitzwerkzeug an die Arbeit gemacht hatte. Am liebsten waren ihm dabei Gesichter, G’frieser, wie man in der Gegend manchmal auch dazu sagt, wo er – der selbst ursprünglich aus Kaiserslautern stammte – dann rund 40 Jahre lebte und wo er es nicht weit hatte, wenn er in den Bergen wandern wollte.

Was mir einfällt ist die Einsilbigkeit, die er oft an sich hatte und an der manche in der Familie sich störten. Mir dagegen waren sie recht, beim gemeinsamen Schachspiel – natürlich mit Holzfiguren auf einem Holzschachbrett. Aber auch sonst. Was g’sagt werden muss, wurde g’sagt, mehr brauchte es nicht. Alles andere war G’schwätz. Im Wald, in der Natur, da gab es dagegen viel zu erzählen. Von ihm hab ich alles das gelernt, was mich heute noch prägt, was ich weiss über Pflanzen, Tiere, Natur, wie man damit umgehen sollte. Was man bis ins Kleinste dort entdecken kann – und über das, was man eben nicht gleich auf den ersten Blick sieht, sondern erst, wenn man den Blick für das bekommt, was hinter den Dingen steckt. Bei Holz. Nicht nur bei Holz. Vielleicht ist das auch nicht der einzige, aber doch einer der Gründe für meinen sehr präzisen Blick auch in meiner eigenen Tätigkeit. Jenseits der Leidenschaft für Fotografie und die Details der Natur. Denn wie bei vielem steckt hinter der Einsilbigkeit oft eine ganze Welt, ein Kosmos, ein Schatz. Hinter jener von Menschen, wie auch hinter der scheinbaren Einsilbigkeit des Holzes.

Manche verstehen sich darauf, diese Schätze sichtbar zu machen.

Secrets, Geheimnisse aus einem einsilbigen Material herauszuholen und ins Licht zu setzen.

Open. Zu öffnen. Das Material. Den Blick dafür. Mit dem richtigen Blick, dem richtigen Werkzeug und dem richtigen Gefühl für das Material. Die einen mit dem Werkzeug zum Schnitzen oder zum Drechseln, die anderen mit dem Licht, in welches sie die Arbeiten, aber auch die Ergebnisse zu setzen verstehen. Ins rechte Licht. Was dabei herauskommen kann, wenn sich beide Talente zusammen gesellen, davon ist nicht gesellenstückartig, sondern meisterhaft nun in einer Ausstellung mit Arbeiten von Michael Tingey und Wolfgang Gschwendtner unter dem Titel „IN and Out – Kunst in der Werkstatt, Kunst aus der Werkstatt“ ab 13. August 2007 zu sehen, die am Samstag, 11. August 2007 in der Galerie des Rathauses in Ebersberg mit einer Vernissage um 18 Uhr mit dem Jazz Trio „Time Out“ eröffnet wird.

Michael Tingey hat seine Faszination für die Arbeit mit Holz bereits im Alter von 14 Jahren entdeckt, als er seinem Onkel half 300 Eichenholznägel für die Restauration von Tischen aus Eichenholz für eine der ältesten Universitäten von Cambridge, das Fitzwilliam College, zu drechseln.

Wolfgang Gschwendter fiel mir zunächst durch seine fotografischen Arbeiten auf, vor allem seine wunderbaren leisen unverstellten Porträts, welche man sehen muss, wie z.B. DEN

Erst auf den zweiten Blick habe ich dann entdeckt, was er auch bei Holz ans Licht zu holen versteht: zunächst bei Espressotampern – bei denen jede einzelne verwendete Holzart weit über den Gebrauchsgegenstand und seine veredelte Verwendung hinaus elegantschöne Einzelstücke werden. Ebensolche Unikate sind aber auch seine anderen Arbeiten am und mit dem Holz wie z.B. „Maple Vessel“, die für sich und dann in einer zweiten Ebene – derjenigen der fotografischen Darstellung – wunderbare leise und zugleich intensive Kunst- und Holz-Fund-Stücke sind, die man mit Genuss entdecken kann.

So wird der Weg durch die Ausstellung in der Gewölbegalerie des Ebersberger Rathauses zweifelsohne ebenso ein Weg mit unerwartet schönen Entdeckungen für den ersten, zweiten und noch mehr Augen-Blicke, wie mancher der Spaziergänge, die man durch den Wald nehmen könnte, um dort einen Blick mehr für Holz zu gewinnen.

En passant: hier bietet Ebersberg übrigens ebenfalls eine gute Gelegenheit, die man mit dem Weg zur Ausstellung nach Ebersberg gut verbinden kann: Das nahe gelegene Museum „Wald und Umwelt“ hat an Samstagen (also auch am Tag der Ausstellungseröffnung), Sonntagen und Feiertagen von 11-18 Uhr geöffnet (Ich rate vorsichtshalber vorher anzurufen).

Ebersberg ist mit dem Auto wie mit der S-Bahn von München gut erreichbar und die wunderschöne Umgebung bietet eine guten Anlass, den Tag dort mit einem ausgiebigen Spaziergang durch altehrwürdige Eichenalleen und zwischen duftenden Apfelbäumen zu verbingen, die Weiherkette und das Naturschutzgebiet Egglburger See und im nahegelegenen Forst, einem der größten Waldgebiete Deutschlands, zu geniessen, sich nach dem Spaziergang in einem der romantischen Forsthäuser Hubertus, Hohenlindener Sauschütt oder Diana mit dazugehörigen Biergärten zu stärken oder nach einem Besuch des Museums und seines Freigeländes den Tag mit dem Besuch der Vernissage oder der Ausstellung ab dem 13. August zu schliessen.

Nähere Infos zu Anfahrt und Verbindungen:

zum Museum, sowie nach Ebersberg.

Auf der Website der Stadt Ebersberg finden sich weitere Hinweise zu Sehenswürdigkeiten und zudem einige Routenvorschläge für Spaziergänge unterschiedlicher Dauer einschliesslich Hinweisen, welche davon auch für Kinderwagen geeignet und behindertengerecht sind. Auch Fotografen dürften manches lohnenswerte Motiv nicht nur in der Ausstellung, sondern outdoor entdecken.

Man sollte diesen kleinen Geheimtip daher nicht versäumen:

IN and OUT.

Get OUT – to Ebersberg and IN-to gallery & to those 2 in the the Gallery ! Einfach mal rausfahren.



©Copyright by Liz Collet

siehe auch:

IN and OUT, Vernissage 13 August 2007








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Monday, July 16, 2007

Gudrun Ruf: Temporeiches und...oder (?) "Stills in Nature"

Nachdem ich am Wochenende mit "ANGi - Einem Menschen, der eine Kamera besitzt" eine Serie von Portäts über Fotografen begonnen habe, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, dass diese lose in etwa wöchentlich fortgesetzt werden soll. Aber wie das mit Vorsätzen so ist, werden sie oft durch gute Gelegenheiten überholt, die man ergreifen muss - weil sie anderenfalls an einem vorbeieilen.

Vor allem, wenn die Gelegenheit einen so temporeich in den Bann zu nehmen vermag, wie diese. Temporeich die Begeisterung, aber auch temporeich die Models – Sie werden schon noch erkennen, welche himmlische Ironie in diesem Adjektiv steckt !! – durch einige Models einer Fotografin, die ich wiederum schon einige Wochen in diesem Jahr unregelmässig in ihrem Portfolio virtuell besucht habe.

Zunächst waren mir dabei die floralen Motive von Gudrun Ruf aufgefallen. Die ausgezeichneten Makros ihrer Blüten oder Blütenpartien sind von einer intensiven Smoothness – eine Weichheit, Leuchtkraft und Anmut, die mich immer wieder fasziniert. Wie sie selbst einer bereits welkenden Blüte den Zauber der "Vergänglich"keit zu verleihen und sichtbar zu machen versteht, beeindruckt. Und bei manchen ihrer Models, wie den "Mooszwerge"n etwa, wäre ich nur zu gerne ein Mäuschen gewesen, um ihr beim Shooting mal über die Schulter zu sehen. Während diese „Stills IN Nature“, wie ich sie selbst umschreiben würde, weil diese überwiegend nicht indoor, sondern eben in der freien Wildbahn von ihr entdeckt und für den Betrachter ENT- und aufgedeckt werden und also tatsächlich den Titel verdienen, eher eine ruhige Hand und still-halten erfordern, gibt es daneben aber eine Serie von Motiven und Models, mit denen Gudrun nun ganz im Gegensatz dazu höchst temporeich mein Dauerabo auf ihre Bilder akquiriert hat. Sie werden schon sehen. Oder besser noch: SEHEN Sie bitte einfach selbst mal hin !

Glaubt man bei „Dornröschen“ noch, dass diese Models eher schläfrig langsam in ihren Bildern auftreten und - durch den Titel (und wohl auch die überwiegend menschliche Verwendung solcher Brückentage bedingt) ein wenig hintersinnig in die Irre geführt - jeden „Brückentag“ für Mußezeiten zu nutzen trachten, muss man beim Blick auf die Wege über diese Brücken diesen Eindruck korrigieren. Und spätestens „auf ihrem Weg zu rosa Wolken“, wird einem klar, dass diese Models durchaus zu anspruchsvollen Posen und Wegen bereit sind, um ein sehenswertes Shootingresultat zu erzielen. Auch wenn manche von ihnen erkennen „ich glaub, ich wird’ doch kein Feuerwehrmann“ , Gudrun vermag sie auch auf gefährlichen Wegen „auf Messer’s Schneide“ zu spektakulären Outdoorshootings zu motivieren. Geschickt und doppelsinnig schnittig elegant erscheint bei diesem Motiv übrigens das wordplay mit dem Kürzel eines allseits bekanntem world wildlife found integriert [das haben Sie doch sicher auch gleich erkannt, nicht wahr ? ;-))) ]

Geschickt integriert sie aber auch konditionelle Trainingseinheiten – wie z-B. „streeeeeeeetch“ing – ihrer Models ganz en passant in die Shootings, bevor sie sie auf „Welt REISE“n schickt. Kein blosser Traum-Griff nach den Sternen sind die architektonischen Höchstleistungen im „Wolkenkratzer“ -Bauten, wie die Fotografin in ihrer Serie belegt - ebenso wie die bisher nicht verbreitet bekannte Tatsache, dass eben diese Models sie bauten. Auch wenn sich ihre Models (und mit diesen offenkundig auch die Fotografin beim Blick über die Schulter,....pardon.... über die Häuschendächer ihrer Models ) am Ende shootingreicher Tagwerke als "Sterngucker" durchaus gern den Blick in die Sterne erlauben.

Zu recht, den dort wie beim Blick in Gudruns Portfolio kann man sich freuen, auch weiterhin starlights unter den - wie ich finde - "gar nicht so stillen Stills in Nature" zu entdecken

Viel Vergnügen beim "Blättern und Unter-die-Blätter-Guggen" mit Gudrun.





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©Copyright by Liz Collet / all rights reserved


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Saturday, July 14, 2007

AN Gi: "Ein Mensch, der eine Kamera besitzt...."

Seit ich mich intensiver mit der Fotografie beschäftige, hatte ich eine Vielzahl von Begegnungen mit Fotografen, die mich auf unterschiedlichste Weise mehr als andere interessieren.
Man könnte sie in unterschiedliche Kategorien einordnen, aber in jeder davon findet man solche, die länger haften bleiben.

Von den einen lernt man, wie weit man noch selbst von Perfektion entfernt ist. Autsch,...für manche ist das eine ziemlich im Ego zwickende Erfahrung,... Man kann jedoch auch einfach die Herausforderung darin sehen. So seh ich es und habe einfach den einen oder anderen nett gefragt, wenn ich was dazulernen wollte. Bei den meisten von ihnen kann man sogar hilfreiche Antworten bekommen. Und ich will gar nicht verhehlen, dass neben der eigentlichen permanenten Übung, um die Arbeiten zu optimieren, mancher dieser Tips, aber vor allem auch das Betrachten, Betrachten, Betrachten ....der Fotografien anderer Fotografien den Blick und damit auch die eigenen Bilder verbessert haben (auch wenn meine eigenen noch lange weit entfernt von Perfektion sind).

Von anderen lernt man den eigenen Blickwinkel zu erweitern. Nicht zu dem Zweck oder mit dem Ziel, sie zu kopieren, nachzuahmen, den Stil zu übernehmen. Nein, manchmal ist es - für mich - einfach spannend zu sehen, wie viele Möglichkeiten Fotografie bieten kann. Und einfach mal spielerisch auch mit der eigenen Kamera nicht immer nur DAS (am besten auch noch bitteschön) PERFEKTE Bild einzufangen oder inSZENiEren zu können, das man vor dem Auge oder irgendwie im Kopf hat und das man gerne wiedergeben, zeigen, umsetzen möchte. Sondern stattdessen einfach mal die Kamera so einzusetzen, wie man es sonst eben nicht macht. Und zu sehen, wieviel technisches Potential sie hat oder wieviel kreative Möglichkeiten sich dabei für das eigene Auge und seine Schulung, Schärfung und Neuorientierung ergeben, wenn man sich darauf einlässt. Es hat was von Brainstorming. Und gibt einem oftmals Gelegenheit, Spass daran zu finden und DAS dann zu (er)lernen, was man vorher noch nicht einmal "im Auge" hatte.

Und dann gibt es diejenigen Fotografen, bei denen man lernt, was man selbst nicht so gut findet. Egal ob technisch optimierungsbedürftig und-fähig oder thematisch inakzeptabel oder u.U. auch rechtlich problematisch. Wie aber ein altes Sprichwort sagt, kann man von jedem etwas lernen, denn jeder ist zu etwas gut - und sei es nur als abschreckendes Beispiel. Auf solche Beispiele will ich hier gar nicht näher eingehen. Mit ihnen könnte man sicher gut Seminare und Workshops anschaulich begleiten, in denen es darum geht, was im Urheber- und Fotorecht erlaubt oder nicht erlaubt ist. Das aber vielleicht besser an anderer Stelle. Auch sie haben aber etwas für sich - sie schulen und inspirieren zu dem, was man sortieren könnte unter "So nicht, aber vielleicht auf diese Weise ...... " - und DIESE Weise mal selbst auszuprobieren. Und damit werden auch aus solchen Bild-Beispielen positive.


Aber und letztendlich : Positive Beispiele finde ich persönlich einfach lohnenswerter, um einen Blick darauf zu werfen und den anderer darauf zu lenken. Bei manchen auch z.B. , weil sie über die - versierten fotografischen Fähigkeiten hinaus - zudem auch ihre Kreativität mit Talenten für Bildbearbeitung zu verbinden verstehen. Das ist für mich eine der interessantesten Arten von Fotografen. Solche möchte ich in der nächsten Zeit in loser Folge herauspicken und hier mit ihren Arbeiten vorstellen.


Eine der Fotografinnen, die mir dabei aufgefallen ist, seit ich in diversen Foren "Bilder-Blinzeln" gehe, ist AN Gi.

Ihre Einstellung zur Bildbearbeitung spiegelt sie wider, wenn sie einen alten Analog-Fotografen zitiert, der es mit den (auch nach meiner Meinung nur zu wahren) Worten auf den Punkt brachte:
"Auf die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung zu verzichten ist, wie wenn man von mir verlangen würde, einen Teil der Möglichkeiten meiner Dunkelkammer nicht zu benutzen."

AN Gi ist schon seit einiger Zeit eine der Fotografinnen, die ich als Buddy mit ihren Arbeiten beobachte. Ich gebe zu, das liegt unter anderem auch an der Art trockenem, manchmal makabrem, manchmal frechem Humor, die sich im Dialog mit anderen Buddies unter ihren und deren Bildern widerspiegelt und den ich wegen der Verbindung von ihrer Fähigkeit zur Selbstironie mit steter Warmherzigkeit schätze.
Aber eben auch durch ihre Arbeiten. Allerdings hat mich erst ihr heutiges Bild "Sinnlose Kugelei" auf den Gedanken gebracht, dass es endlich mal an der Zeit ist, einige der Fotografen, denen ich seit der intensiveren Befassung mit Fotografie und eigenen Fotoarbeiten (virtuell) begegnet bin, in kleinen Porträts vorzustellen.
Da sie mich mit diesem Bild nichtsahnend inspirierte, muss sie nun damit ( *augenzwinker*) leben, dass sie und eben dieses Bild und weitere von ihr ins Spotlight dieses posts gerückt werden. Sorry, AN Gi, aber "watt mutt datt mutt".

So schlimm wird's schon nicht werden, dass sie sich fühlen müssen wird, wie bei "that´s how i feel today ... CRUMPLED !!!"
Und wenn doch, dann eben "Bitte umblättern". Denn wer, wie AN Gi nicht nur mit "Germanys Next Top Models", sondern auch in der Kategorie der Prominenten des öffentlichen Lebens quasi nicht nur das der Fotografin selbst verhasste heisse Eisen "ich hasse bügeln" anfasst, sondern auch Fragen wie diejenige, wer gerade "In" oder (und sei es bei Gruftparties auf der exclusiven Ronneburg) "Out" ist aufgreift, der kommt um den Blick auf seine Arbeiten nicht herum. Da nutzt es auch nichts, wenn brandheisse aktuelle politische Themen wie "g8 ______ habt 8 !! " oder das um hochdiffizile Fragen wissenschaftlicher Forschungsethik um "Dolly the sheep" bei "thinking of .........[ brainstorming part II ]" zwischen scheinbar harmlos-unpolitischen Arbeiten wie "MiMi...astonisched about the wonderful things that happened in the dark" und auf den ersten Blick "nur" ungefährlich für Frauen-Zeitschriften-Themen geeigneten Bildtiteln wie "Kalorienralley" und zahllosen ihrer Tierporträts versteckt werden.
Denn an diesen und zahllosen weiteren lohnenswerten, da be-Merkens-WERTEN der Arbeiten von AN Gi beweist sich sicher auch ein Talent, "die scheinbar einfachen Dinge zu sehen" .
Aber mehr als das, auch die besonderen Gedanken dahinter wahrnehmbar zu machen für den Betrachter. Ob sie surreal die Fantasie anregen - wie "pinball wiz[z]ard" und "pinball Wizard [II]" oder "eigendynamisch" den Betrachter inspirieren, welche Assoziationen und Emotionen er entfalten kann, ist für jeden so subjektive Erfahrung, wie auch für An GI wortspielerisch doppel- und hintersinnig "Fotografieren zwar Kunst, aber Kunst eben auch subjektiv ist", weil nun mal "das Objektive ja meistens vorne dran an der Kamera hängt".
Mag sein, dass - auch gerade deswegen - eines meiner Lieblingsmotive in ihrem portfolio eines ist, das - wenn man so will - vielsinnig die manchmal fehlende Verbindung und den mangelnden Zugang zu dem symbolisiert, zu dem man Anschluss und Kontakt zu finden versucht. Und das trifft manchmal nicht nur in den "scheinbar einfachen Dingen", eben jenem Alltäglichem zu.
Aber manchmal braucht man eben auch als Betrachter einen zweiten oder dritten Blick des Auges, wenn man sich auf Fotoarbeiten einlässt, damit sie einen berühren. Und nachklingen.
Gelegenheit für diese Art der Erfahrungen zwischen Auge, Gedanken und Emotionen bietet immer wieder das portfolio von AN Gi.

Auch bei Bildern, wie einem meiner Favoriten in ihrer Sammlung, das ich - ungeachtet eines gern überhörten Satzes ;-)) - keinesfalls übersehen wollen würde.... "the person You've called is temporarily not available".

Look @it and enJoy it.



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