Monday, July 16, 2007

Gudrun Ruf: Temporeiches und...oder (?) "Stills in Nature"

Nachdem ich am Wochenende mit "ANGi - Einem Menschen, der eine Kamera besitzt" eine Serie von Portäts über Fotografen begonnen habe, hatte ich mir eigentlich vorgenommen, dass diese lose in etwa wöchentlich fortgesetzt werden soll. Aber wie das mit Vorsätzen so ist, werden sie oft durch gute Gelegenheiten überholt, die man ergreifen muss - weil sie anderenfalls an einem vorbeieilen.

Vor allem, wenn die Gelegenheit einen so temporeich in den Bann zu nehmen vermag, wie diese. Temporeich die Begeisterung, aber auch temporeich die Models – Sie werden schon noch erkennen, welche himmlische Ironie in diesem Adjektiv steckt !! – durch einige Models einer Fotografin, die ich wiederum schon einige Wochen in diesem Jahr unregelmässig in ihrem Portfolio virtuell besucht habe.

Zunächst waren mir dabei die floralen Motive von Gudrun Ruf aufgefallen. Die ausgezeichneten Makros ihrer Blüten oder Blütenpartien sind von einer intensiven Smoothness – eine Weichheit, Leuchtkraft und Anmut, die mich immer wieder fasziniert. Wie sie selbst einer bereits welkenden Blüte den Zauber der "Vergänglich"keit zu verleihen und sichtbar zu machen versteht, beeindruckt. Und bei manchen ihrer Models, wie den "Mooszwerge"n etwa, wäre ich nur zu gerne ein Mäuschen gewesen, um ihr beim Shooting mal über die Schulter zu sehen. Während diese „Stills IN Nature“, wie ich sie selbst umschreiben würde, weil diese überwiegend nicht indoor, sondern eben in der freien Wildbahn von ihr entdeckt und für den Betrachter ENT- und aufgedeckt werden und also tatsächlich den Titel verdienen, eher eine ruhige Hand und still-halten erfordern, gibt es daneben aber eine Serie von Motiven und Models, mit denen Gudrun nun ganz im Gegensatz dazu höchst temporeich mein Dauerabo auf ihre Bilder akquiriert hat. Sie werden schon sehen. Oder besser noch: SEHEN Sie bitte einfach selbst mal hin !

Glaubt man bei „Dornröschen“ noch, dass diese Models eher schläfrig langsam in ihren Bildern auftreten und - durch den Titel (und wohl auch die überwiegend menschliche Verwendung solcher Brückentage bedingt) ein wenig hintersinnig in die Irre geführt - jeden „Brückentag“ für Mußezeiten zu nutzen trachten, muss man beim Blick auf die Wege über diese Brücken diesen Eindruck korrigieren. Und spätestens „auf ihrem Weg zu rosa Wolken“, wird einem klar, dass diese Models durchaus zu anspruchsvollen Posen und Wegen bereit sind, um ein sehenswertes Shootingresultat zu erzielen. Auch wenn manche von ihnen erkennen „ich glaub, ich wird’ doch kein Feuerwehrmann“ , Gudrun vermag sie auch auf gefährlichen Wegen „auf Messer’s Schneide“ zu spektakulären Outdoorshootings zu motivieren. Geschickt und doppelsinnig schnittig elegant erscheint bei diesem Motiv übrigens das wordplay mit dem Kürzel eines allseits bekanntem world wildlife found integriert [das haben Sie doch sicher auch gleich erkannt, nicht wahr ? ;-))) ]

Geschickt integriert sie aber auch konditionelle Trainingseinheiten – wie z-B. „streeeeeeeetch“ing – ihrer Models ganz en passant in die Shootings, bevor sie sie auf „Welt REISE“n schickt. Kein blosser Traum-Griff nach den Sternen sind die architektonischen Höchstleistungen im „Wolkenkratzer“ -Bauten, wie die Fotografin in ihrer Serie belegt - ebenso wie die bisher nicht verbreitet bekannte Tatsache, dass eben diese Models sie bauten. Auch wenn sich ihre Models (und mit diesen offenkundig auch die Fotografin beim Blick über die Schulter,....pardon.... über die Häuschendächer ihrer Models ) am Ende shootingreicher Tagwerke als "Sterngucker" durchaus gern den Blick in die Sterne erlauben.

Zu recht, den dort wie beim Blick in Gudruns Portfolio kann man sich freuen, auch weiterhin starlights unter den - wie ich finde - "gar nicht so stillen Stills in Nature" zu entdecken

Viel Vergnügen beim "Blättern und Unter-die-Blätter-Guggen" mit Gudrun.





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