Thursday, September 20, 2007

Wein ist Poesie in Flaschen....

..sagte Robert Louis Balfour Stevenson. Hätte er Ellens - Elke Lehnerts - Bilder kennengelernt, wäre das Zitat vielleicht erweitert worden: Der Wein ist Poesie in Flaschen, Trauben sind Ellens Poesie in Bildern.
Allerdings würde man damit dem fotografischen Spektrum von Ellen nicht wirklich gerecht, das weit über die Trauben aus ihrem Eigenanbau, über die Bilder der Weinberge vor allem im "Herbst" hinausgeht. Wie eine Reihe von aus der Menge heraus auffallender - zumindest mir und meinem laienhaften Auge sehr aufgefallener - Fotografen, bin ich auch auf Ellen durch die Fotocommunity aufmerksam geworden, der ich selbst seit 27. 9. 2004 angehöre. Vor einer Mitgliedschaft kann dort nur "gewarnt" werden - wer mal drin ist, kommt nicht mehr raus und schlimmer noch: WILL nicht mehr raus. Eine der daran Mitschuldigen ist Ellen. Aber ungeachtet des Anscheins schlimmster Suchtgefährdung muss ebenso konzediert werden, dass die Arbeit - wenn man es so nennen kann, weil man laufend an sich arbeitet, um besser zu werden - mit der Kamera seither zu denjenigen steten Bestandteilen meines Tages gehört, die ein ausgesprochen erholsames Wellnessgefühl auslösen, das keinerlei Nebenwirkungen besitzt. Man entscheide daher selbst, ob man das Suchtrisiko ebenfalls probehalber und als free member oder dauerhaft in Kauf nehmen will...aber das nur en passant...Zurück zu Ellen.
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es ein Tag gewesen sein könnte, an dem ich "keine Lust zum Fotografieren" hatte, als ich das erste ihrer Bilder entdeckte. Nach oben Erwähntem über Suchtgefahren bei Nutzung der Kamera und auch der FC ist das fast unwahrscheinlich. Aber "Der Nebel lichtet sich ...." vielleicht auch über diese Frage nicht mehr letztgültig, welches das erste Bild und der Zeitpunkt waren, als ich sie zu meinen "Abos" setzte, die ich seit langem beobachte. Schuld war - vermutlich dann doch - Othello. Und dass dieser eine seltsame Freundschaft pflegte, die Ellen in mehreren Kapiteln anschaulich erzählte. Meist noch vor dem ersten "Morgenlicht" - während ich ab ca 5 Uhr beim unerlässlichen 5stöckigen Espresso die ersten Posteingänge bearbeite, Bilder in die Agenturen lade oder für diese bearbeite, dazwischen pünktlich für 6.30 Uhr das Frühstück "per il mio tesoro" richte und anderes - klicke ich mich durch den täglichen Upload neuer Bilder, zu denen täglich auch eines von Ellen gehört. Man kann fast die Uhr danach stellen, fast immer ist das dann so gegen 7 Uhr (und nebenbei ist das auch immer ein "memento", ob mein Figlio auch rechtzeitig das Haus verlässt, also in der Tat wie ein Uhrwerk als Nebeneffekt). Kurz bevor ich dann den Foto-Schreibtisch eintausche gegen den im Office ein Zimmer weiter, an dem dann die §§ Schubbserei ihren Tribut fordert. So begleiten mich ihre Bilder und Stimmungen nicht selten als "letzter"hängenbleibender Eindruck kurz vor dem offline-Gehen mit durch den Vormittag. Auch wenn es dabei Tage mit "Wetter wie im April" sind, haben sie ihre eigene nachdrückliche Intensität, die nach"hallen", wenn man einen solchen akkustischen Ausdruck für derlei Augeschmauserl überhaupt treffend verwenden kann.
Sind es während der Weinlese wahre "Herbstexplosionen", die sich im goldenwarmen Licht von September und Oktober bei ihr widerspiegeln, könnte man sie um den "Blick aus ihrem Fenster" manches Mal beneiden. Wenngleich manche nicht ganz so früh und bei nicht immer wirklich heimeligen, wenn auch stimmungsvollen Wetterlagen dann hinausgehen würden, "bevor morgens die Lese beginnt". Dass sie es tut, ermöglicht den Genuss der Betrachter ihres Portofolios. Zum Glück. Und erfreulicherweise beweist sie dabei nachgerade Unwetter-Unerschrockenheit: "Das Loch im Gewitter" ist eben ohne (Un)Wetterfestigkeit nicht einzufangen. "Tut mir echt leid"...aber genau solche Stimmungsmonumente machen eine ihrer besonderen Merkmale in ihrer Collection aus. Ein anderes waren - per se sehenswert und für mich als traumhaft schöne rekapitulierte Mosaikstücke einer eigenen Reise nach Portugal (leider noch ohne meine nunmehrige geliebte DSLR) - ihre Bilder aus Portugal.
Unnachahmlich aber die Ergebnisse, wenn sie buchstäblich bis zum "Sundown" unterwegs ist, um zwischen "Felder, Wiesen und Himmel" unter gigantischer "Wolkenwand" ...ihren "Weg" zu suchen, der sie zu neuen "Rollen, Rollen, Rollen" führt bis hin zu "Rollen (Nr) 2007". Keine Filmrollen, sie arbeitet ja nicht "analog", sondern digital mit 20 D als zweitem "Rollensammler" beim virtuos choreographierten "Tanz der Rollen" zusammen. Keine Filmrollen vor der Kamera anderer. Rollen vor ihrer Kamera. ....... die alle ihre Handschrift tragen, schon im thumb erkennbar. Auch ausserordentliche Fotografen kommen im "Auf und ab und auf und ab und auf und ....." nicht ohne Fehlschläge durch - ein leider ganz offenkundig untauglicher Versuch war wohl nur durch ihr mitfühlend tierliebes Herz zu erklären, als sie in Mittäterschaft mit ihrem Komplizen versuchte, eine Art optischer Täuschung des Publikums zu verursachen, um die Genusstauglichkeit des Komplizen zu vertuschen und ihn vor allem vor seinen möglichen "roten Gefahren" in Sicherheit zu bringen. Straffreiheit kam ihr bei diesem Vergehen in erster Linie zugute, da es sich bei dem Komplizen völlig altersunabhängig um ein Lebewesen handelt, das nicht straffähig im Sinne des StGB ist. Derlei kleine und lässliche Sünden gleicht sie ohne weiteres durch ihre "Zufallstreffer" aus, die nicht weniger als ihre übrige Sammlung auch "nach dem Gewitter" bestens einschlagen. So dass man sicher sagen kann, dass sie ihre Bilder ohne jede "Hochstapelei" und sympathisch frei von jeglichem "Imponiergehabe" vielleicht bis in die "Wolkentürme" hoch baut, aber keine optischen blossen Luftschlösser. Und gar nicht glaubhaft ist die verschmitzte Behauptung, sie habe "mal wieder im Weinberg herumgelegen", wenn die "Weinlese" heute oder "morgen beginnt".
Dann ist es "eindeutig Herbst" und anstatt zu "Naschen" Weinlese angesagt und ....die Ernte des Augenschmauses, der "Sonnenenergie" wie das Licht in den Weinhängen und den süssen Trauben einfängt und festhält für die nasskalt werdenden Tage, an denen "keine Chance auf Sonne" in Sicht ist..
Doch auch dann ist sicher ein perfekter "Farbverlauf" bei Ellen zu entdecken. Es lohnt hineinzuklicken, auch in ihre weiteren Fotoblicke.

Man sieht sich ...............
;-)


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